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Ashtanga Yoga: Verstehe die 8 Glieder des Yoga in Kürze

Autorenbild: Marta Marta

Aktualisiert: 8. Dez. 2024

Der achtgliedrige Yogapfad nach Patanjali


Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert.

Yoga ist weit mehr als nur körperliche Fitness – es ist eine umfassende Lebensphilosophie, die im Achtgliedrigen Pfad eine strukturierte Anleitung findet. Lass uns einen Blick auf die Essenz dieser acht Stufen werfen:


1. Ursprung und Struktur:

Der Achtgliedrige Pfad ist tief in den Lehren von Patanjali, dem altindischen Weisen, verwurzelt. Diese Struktur bietet einen klaren Weg zur Entwicklung von Körper, Geist und Seele.


2. Ganzheitlicher Ansatz:

Der Pfad erstreckt sich über Ethik, körperliche Übungen, Atemkontrolle, Sinnesrückzug, Konzentration, Meditation und schließlich die Verschmelzung mit dem Göttlichen. Ein Ansatz, der alle Aspekte des Seins umfasst.


3. Ethik und Disziplin:

Die ersten beiden Glieder, Yamas und Niyamas, bilden das ethische Fundament des Yoga. Sie laden zur Reflexion über unser Verhalten und unsere Lebensführung ein.


4. Asanas als Teil - jedoch nicht das Einzige:

Die körperlichen Asanas sind nur ein Element im großen Ganzen. Der Pfad betont die körperliche Praxis als Vorbereitung für die tieferen Ebenen der Meditation.


5. Stufen der Meditation:

Von der Konzentration über die Meditation bis zur Verschmelzung mit dem Göttlichen - die letzten drei Glieder leiten uns durch fortschreitende Stufen der geistigen Entwicklung.


8 Glieder des Yoga als Toolkit


Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert. 5 Fakten über den achtgliedrigen Yogapfad

Der Achtgliedrige Pfad des Yoga ist unser Toolkit. Es ist faszinierend, viele wissen um den körperlichen Aspekt von Yoga, wenige jedoch über den ganzheitlichen Ansatz und die Philosophie dahinter. Dabei werden dir Dinge begegnen, die dir gar nicht so unbekannt vorkommen und wirklich smart sind. Wusstest du z.B. dass Yogis 5 ethische Grundsätze besonders wichtig finden? Oder, das die körperliche Praxis dich eigentlich auf die Meditation vorbereitet? Es soll dabei helfen, den Körper zur Ruhe zu bringen, damit du eine Weile in der Stille sitzen kannst.


II.29 - "Die acht Glieder sind Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi"

Der achtgliedrige Weg führt über unser Verhalten gegenüber anderen zum Verhalten gegenüber uns selbst, über das Einnehmen der Yogastellungen zur richtigen Atmung, über den Rückzug in uns selbst durch Konzentration und Meditation bis zur Erleuchtung oder Ekstase. Aus dem Yoga Sutra nach Patanjali.


Um zu verstehen, warum Yoga mehr ist, ist es wichtig, die Basics zu kennen. Der achtfache Pfad nach Patanjali, wie er in den Yoga Sutras beschrieben wird, umfasst die folgenden acht Glieder:


Yama (ethische Grundsätze):

  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit)

  • Satya (Wahrhaftigkeit)

  • Asteya (Nicht-Stehlen)

  • Brahmacharya (Enthaltsamkeit oder richtiger Umgang mit Energie)

  • Aparigraha (Nicht-Anhaften)

Niyama (Selbstbeobachtung):

  • Saucha (Reinheit)

  • Santosha (Zufriedenheit)

  • Tapas (Selbstdisziplin)

  • Svadhyaya (Selbststudium)

  • Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche)


Die Ethik von Yama und Niyama erinnert uns daran, dass die Mattenpraxis nicht endet, wenn wir die Asanas verlassen. Es ist eine fortlaufende Reflexion darüber, wie wir auf und neben der Matte leben (#Yogaoffthemat).


Asana (Körperhaltungen):

  • Die physischen Übungen des Yoga, um den Körper zu stärken und auf die Meditation vorzubereiten.

Asanas kann man in verschiedenen Variationen und Yogastilen praktizieren. Sie sind meist unser Einstieg in das Yoga Universum und helfen uns, gesünder, stärker, flexibler aber auch ruhiger zu werden. Sie stellen uns unseren Körper nochmal ganz anders vor.

Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert. Aufzählung der acht Glieder des Ashtanga Yoga

Pranayama (Atemkontrolle):

  • Kontrolle und Lenkung des Atems zur Steigerung der Lebensenergie (Prana).

Was wären wir ohne Atem? Als Reflex hält er uns am Leben. Bewusst gesteuert kann er uns Energie und Kraft geben oder Stress reduzieren und uns beruhigen. Er kann uns helfen, Emotionen zu verarbeiten und klarer zu sehen. Atemtechniken helfen uns nicht nur auf der Matte oder zur Vorbereitung auf die Meditation. Sie können ganz praktisch im Alltag sein, z.B. wenn man wie ich, super aufgeregt ist, sobald man etwas moderieren soll oder auf einer Bühne steht. Atemtechniken werden aber auch eingesetzt, bei gesundheitlichen Problemen (Stichwort Asthma) oder im Umfeld von Panikattacken als Stressreduzierung (Stichwort Nervensystem).


Pratyahara (Rückzug der Sinne):

  • Die Fähigkeit, die Sinne von äußeren Reizen zurückzuziehen und nach innen zu lenken.

Mit Pratyahara schulen wir uns im Loslassen der äußeren Welt um die innere Welt klarer wahrzunehmen. Es ist eine Einladung, nach innen zu schauen und sich die Zeit zu nehmen herauszufinden, was man, fernab von jeglichen Reizen, in sich selbst fühlt. Es ist gar nicht so leicht, wie es klingt (vor allem wenn eine Spinne auf dir krabbelt, wie es mir in Indien passiert ist als ein Raum voller Schüler übte, seine Sinne zurückzuziehen).


Dharana (Konzentration):

  • Die Fokussierung des Geistes auf einen einzigen Punkt oder eine Idee.

Wir alle kennen es: wir müssen etwas erledigen, wollen etwas fertig machen aber irgendwie rennt unser Geist ziellos und wirr durch alle Gedanken. Oder wir beginnen Dinge und fast zeitgleich starten wir noch links und rechts und ein bisschen hier. Was wir aber eigentlich wollen: einen Flow Zustand. Einen Moment lang voll und ganz bei dieser einen Sache sein. Die gute Nachricht: wir kennen alle diesen Zustand, von Dingen bei denen wir aufgehen. Wenn wir ein Buch lesen, was uns fesselt als ein Beispiel. Wenn wir die Zeit um uns herum vergessen - in diesem spezifischen Universum (oder der Aufgabe), wenn wir aufblicken, realisieren, wie krass konzentriert wir waren und dabei feststellen, dass wir dringend was essen sollten :)


Dhyana (Meditation):

  • Kontinuierliche Konzentration und Vertiefung der Meditation.

Meditationen können echt herausfordernd sein. In unserer heutigen Welt in die Stille abtauchen? Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Da juckt was, da tuts weh, da ist ein To-Do. Ich verrate dir was, dass wir all diese Gedanken und körperlichen Herausforderungen in der Stille haben, ist normal. Es braucht Zeit und Übung, bis wir spüren, erleben und realisieren, ganz bei uns zu sein. In diesem Moment. Regelmäßigkeit ist hier dein bester Freund.


Samadhi (Vereinigung):

  • Ein Zustand der inneren Einheit und Vereinigung mit dem Göttlichen, in dem das Selbst im Göttlichen aufgeht.

Ob wir vom Göttlichen, dem Universum oder vom Sein sprechen ist dabei egal. Laut der Yoga Philosophie wollen wir einen Zustand erreichen, der die Grenzen zwischen all unserem Sein aufhebt. Ich habe an der ein oder anderen Stelle von einigen Menschen gehört, sie hätten dies bereits erlebt. Ich freue mich für sie, wenn das der Fall ist. Ich persönlich kann das von mir nicht behaupten. Ich glaube, sich von allem zu lösen ist nicht so einfach, wie es dargestellt wird. Es wird sicher seine Zeit brauchen, bis wir irgendwann einen Hauch davon erahnen und ich denke, es wird einem erst im Nachhinein klar werden.


Meine Gedanken dazu:

Wenn ich davon spreche, dass Yoga mehr ist, dann beziehe ich mich vor allem darauf, dass wir Yoga als eine Art Fitness Workout wahrnehmen. Dabei ist Yoga, als Toolkit betrachtet, faktisch mehr. Ich liebe die körperliche Bewegung, die Herausforderungen der Asana. Ich wertschätze aber darüber hinaus den ganzheitlichen Ansatz. Ich bin ursprünglich über das Atmen zum Kopf- und Handstand gekommen und so ins Yoga Universum gestolpert. Ich habe nach einer Lösung für meine Atmung gesucht und einen großen Teil in Umkehrhaltungen (Asanas) aber vor allem in Pranayama gefunden (der Atemkontrolle).

Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert. Sie teilt ihre Gedanken zum achtgliedrigen Pfad des Yoga

Wenn du nach diesen Zeilen neugierig geworden bist und Yoga von seiner ganzheitlichen Seite erleben magst, hüpf doch gerne zu meinem Stundenplan rüber. Wir decken in meinen Yogastunden immer die körperliche Praxis (Asana) aber auch Pranayama (Atemtechniken) ab und ganz nebenbei lernst du dich und deinen Körper sowie Geist wirklich besser kennen - wenn du magst.



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